Ostsee-Trip Stettin / Lübeck

Vereinsausflug Coburg, Stettin (Polen), Usedom nach Lübeck
Tag 1 - Von Walldürn nach Stettin
Der Vereinsausflug 2025 startet morgens in Walldürn. Die Crews sind bereit, die Flugzeuge gecheckt, aber das Wetter zeigt sich noch nicht ganz von seiner besten Seite. Roland und Elke in der D-ERVH lassen sich davon nicht beirren, steigen einfach über die Suppe hinweg und machen sich in FL70 auf den direkten Weg nach Eisenhüttenstadt. Der Rest von uns versucht es ihnen gleich - mit mäßigem Erfolg. Nach kurzem Steigflug ist klar: Das wird nix. Also wieder runter. Durch ein kleines Wolkenloch finden wir unseren Weg zurück nach unten und entscheiden spontan: Zwischenlandung in Coburg. Nach geglückter Landung auf dem idyllisch gelegenen Platz unter heutigem grauem Himmel führt uns ein schmaler Pfad durch den Wald zu einer Burg, wo wir beim Mittagessen mit mittelalterlichen Portionen überrascht werden. Das Essen ist gut, die Stimmung auch - und die erste ungeplante Zwischenlandung fühlt sich wie ein gelungener Auftakt an. Am Nachmittag bessert sich das Wetter und wir starten einen neuen Versuch. Ein bisschen VFR-Zickzackfliegerei, ein kurzer Blick auf den BER und unsere Hauptstadt von oben und dann: Überflug der Grenze nach Polen. Ziel: Szczezin-Dabie. Die Grasbahn ist charmant, lebendig (dank Segelflugverkehr) und ein echter Kontrast zum BER-Luftraum davor. Abends dann: Hotel, Dusche, dann los in die “Nowa Browar”. Das Essen ist gut, das Bier noch besser, und der erste Tag endet mit zufriedenen, wenn auch etwas erschöpften, Gesichtern.
Tag 2 - Von Stettin bis Lübeck
Nach einem soliden Frühstück und einem frischen Flugplan heben wir ab Richtung Heringsdorf - ein kontrollierter Platz mit Tankstelle, die im Gegensatz zu Szczezin auch wirklich Sprit hat. Dort angekommen, wartet der “Hangar 10”. Ein Museum, das aussieht, als hätte jemand die Träume eines Luftfahrtgeschichts-interessierten einfach materialisiert. Zwischen AN-2, Bf 109 und anderen Klassikern kann man sich als Privatpilot ruhig mal ein paar Minuten verlieren. Nach einem kurzen Kaffee-Boxenstopp werfen wir uns in die Schwimmwesten - nicht weil wir schwimmen wollen, sondern weil’s Richtung Ostsee geht. Die Küstenlinie in teils 500’ entlang bis zu den berühmten Kreidefelsen auf Rügen - ein Anblick, für den man gern ein paar Meilen fliegt. Ziel ist Lübeck, ein weiterer kontrollierter Platz. Der Anflug ist ruhig - bis kurz nach uns eine 737 MAX 8 landet und direkt vor uns über das Vorfeld rollt. Immerhin: Wer auf dem selben Apron parkt, hat automatisch gewonnen. Nach dem Ausladen geht’s in Warnweste übers Vorfeld, dann per Taxi ins Hotel “Vier Jahreszeiten”. Koffer abstellen, kurz frisch machen - und rein in die Stadt. Lübeck zeigt sich von ihrer besten Seite, wir schlendern durch die Altstadt, essen gut, und lassen den Abend an der Hotelbar im 8. Stock ausklingen - mit Blick über die Dächer und Unterhaltungen über alles, was fliegt.
Tag 3 - Von Lübeck nach Hause
Der letzte Tag beginnt mit einem Frühstück, das dem Namen “Vier Jahreszeiten” alle Ehre macht - frisch gepresster Saft, Rührei in Formation und genug Kaffee, um selbst müde Flieger in den Steigflug zu bringen. Danach geht’s im Taxi zurück zum Flughafen. Der Sicherheitscheck ist kurz, die Stimmung dafür umso besser. „Runway 07, ready for Departure“ melden wir dem Towerlotsen, einer nach dem anderen. Die D-ERVH mit Roland und Elke startet direkt durch nach Walldürn - nonstop von Nord nach Süd, mit Rückenwind und Zielstrebigkeit. Die restlichen Crews fliegen zunächst nach Eisenach-Kindel für einen letzten Zwischenstopp. Dort stoßen Christian und Petra in der D-EKII zu uns. Bei bestem Wetter und feinem Essen auf der Terrasse lassen wir den Tag ganz entspannt angehen. Doch der Rückflug hat noch ein echtes Highlight: Der Abflug in Formation. Drei Maschinen rollen auf die Bahn, mit perfektem Timing und abgestimmtem Start - fast schon wie bei den Blue Angels, nur eben mit Vereinsfliegern und ohne Rauchgenerator. Der Heimflug ist ruhig und sonnig, über grüner Landschaft und thermikgestreiften Hügeln. Zurück in Walldürn landen wir nacheinander, parken sauber ein und gönnen unseren treuen Maschinen eine gründliche Wäsche. Danach klingt der Ausflug mit kühlen Getränken und zufriedenen Gesichtern am Hangar aus. Ein Wochenende, das Lust auf mehr macht: Fliegerfreude pur, tolle Etappen, gute Gesellschaft und jede Menge Momente, an die man sich noch lange erinnert. Der nächste Vereinsausflug kann kommen.