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Spontaner Ausflug nach Helgoland

30. Juli 2021
Donnerstag:

Eigentlich hatten wir ein Wochenende in Kroatien, genauer auf der Insel Krk geplant. Ferienwohnung war gebucht, Bootstour für Samstag organisiert. Doch schon Anfangs der Woche sagte der Wetterbericht nichts Gutes voraus. Ab Donnerstag Abend wurde es dann amtlich. Die Gewitter in den Alpen machten eine Überquerung nach Süden unmöglich. Was nun? Laut GAFOR sah es im restlichen Europa nicht viel besser aus. Außer ganz oben links in Deutschland, an der Nordseeküste. Laut Vorhersage sollte sich dieses Hoch im Laufe des Samstags ausbreiten so dass ein Trip nach Helgoland möglich wäre… Also, Bude und Boot in Kroatien storniert, unseren Vereinskameraden Manu, der zur Zeit auf Weiterbildung in Büsum haust von unserem Plan unterrichtet und am Donnerstag Abend die Flugplanung nach Büsum erstellt.

Freitag: 

Die Wetterfrösche sagten für Walldürn nur am Freitagmorgen fliegbares Wetter voraus. Danach sollte es zuziehen und bis Samstag Nachmittag unfliegbar bleiben. So trafen wir uns bereits um 7:00 Uhr am Flugplatz um die Flugzeuge für den Trip vorzubereiten. Mit Verpflegung, Koffer und reichlich Kraftstoff im Gepäck starteten wir um 9:45 Uhr auf der 24 in EDEW. Laut Satellitenbild erwartete uns auf einer langen Strecke dichte Bewölkung, daher entschieden wir uns gleich über dem Main bei Miltenberg über die Wolken zu gehen. In 5000 Fuß flogen Werner in der MOZD und ich in der EBWE Richtung Norden. Wie erwartet war die Wolkendecke zwanzig Minuten nach dem Start komplett geschlossen. Dass sie wirklich erst nördlich von Bremen wieder aufriss, das war ein ganz besonderes Erlebnis. Bei 18 Knoten Gegenwind flogen wir drei Stunden über den Wolken. Auf Höhe Hannover mussten wir aufgrund steigender Bewölkung eine Freigabe für den Luftraum C holen, da wir die Flughöhe von 9000 Fuß überschreiten mussten. Da wir alleine auf Langen waren, stellte das kein Problem dar. Gegen 13 Uhr überflogen wir die Elbe, kurz danach sahen wir die Nordsee. Ein herrliches Gefühl nach drei Stunden Wattebäuschchen. Um 13:30 Uhr nach 3:45 Flugzeit landeten wir bei 17 Knoten Gegenwind direkt auf der Nase in Büsum. Blauer Himmel und sommerliche Temperaturen, alles richtig gemacht. Bei einem KiloBravo ( Krabbenbrötchen ) direkt am Flugplatzrestaurant stimmten wir uns auf das kommende Wochenende ein. Ottmar, unser Vereinskamerad machte mit seinem UL Urlaub in Lübeck. Als er von unserem Ausflug erfuhr, machte er sich direkt auf den Weg zu uns. Auch er bestellte ein KB bevor er sich wieder zurück nach Lübeck machte. Der Flugleiter auf dem Tower besorgte uns kurzerhand ein Zimmer für das Wochenende. Manu holte uns ab und wir brachten die Koffer aufs Zimmer. Danach ging es zu Fuß an den Deich. Bei einem kühlen Flensburger ließen wir uns die Sonne auf den Bauch scheinen. Und zu Hause hatten die Wolken Bodenberührung… Und nochmal: Alles richtig gemacht. Das Wetter blieb laut DWD stabil, so dass wir die Flugvorbereitung inkl. Flugplan für den Flug am Samstag nach Helgoland erledigten. Nach einem Fischteller mit Bratkartoffeln im Hotel ging der erste Tag zu Ende.

Samstag:

Der Tag begann mit Sonne pur und einer Wattwanderung, noch vor dem Frühstück. Manu holte uns anschließend im Hotel ab und wir fuhren fünf Minuten zum Flugplatz Büsum. Wir lösten die Sturmverspannung an den Flugzeugen und checkten diese. Um 11:30 Uhr starteten wir Richtung Helgoland. Zu sehen war von der Insel noch nichts. Wir flogen nach Kompasskurs, direkt raus aufs offene Meer. Geplante Flugzeit 25 Minuten. Viel länger durfte es auch nicht dauern, da der Platz Helgoland Düne von 12:00-14:30 Mittagsruhe hat. 

Anflug auf Düne Piste 33 verlief ohne Probleme. Am zugewiesenen Abstellplatz verzurrten wir beide Flugzeuge, da wir den Windböen nicht trauten. Mit der Fähre setzten wir auf Helgoland über. Nach einem Inselrundgang mit Backfischbrötchen und zollfreien Adiletten im Gepäck ging es wieder zurück auf Helgoland Düne. Ich tankte meine Citabria und pünktlich um 14:30 Uhr waren wir wieder auf dem Rückweg nach Büsum. Max und Micha hatten sich ebenfalls entschlossen, nach Büsum zu kommen. Alle vereint begossen wir bei einem Flens den Abend an der Strandpromenade. 

 Sonntag:

Nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel fuhr unser Privat Taxi Manu uns ein letztes Mal zum Flugplatz Büsum. Dort verstauten wir alles Gepäck und hoben mit unseren 3 Maschinen gegen 10:30 Uhr ab in Richtung Heimat. Mit Rückenwind und leichter Bewölkung lief der Rückflug völlig anders ab. Vorbei an den Kassler Bergen und links der Kontrollzone Frankfurt landeten wir schon nach 2:34 Std. wieder in Walldürn. 

Fazit: Ein herrliches Wochenende am anderen Ende von Deutschland. Ein geplanter Süd-Trip der im hohen Norden endete. Fünf Piloten, die sich sobald es die Zeit und das Wetter zulassen, wieder zu neuen Abenteuern aufmachen. 

 

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